Diabetes und Erkältung
Jeder kennt es: Der Kopf brummt, die Glieder schmerzen, der Appetit fehlt. Für Diabetiker kommt erschwerend hinzu: Wenn der Körper gegen das Fieber und den Infekt kämpft, ist eine gute Blutzuckereinstellung oft schwierig.
Denn fieberhafte Infekte treiben den Blutzucker in die Höhe: Das Immunsystem arbeitet mit voller Kraft und vom Körper werden Stresshormone ausgeschüttet. Dadurch wird mehr Insulin benötigt, und das bedeutet: Der Blutzucker steigt an. Bei einem unkontrollierten Anstieg des Blutzuckers droht dann eine Stoffwechselentgleisung.
Öfter den Blutzucker messen
Häufige Blutzuckerkontrollen sind oberstes Gebot, wenn Sie als Diabetiker einen fieberhaften Infekt haben. Und auch wenn Sie keinen Appetit haben: Lassen Sie die Tabletten oder das Insulin nicht einfach weg, sondern besprechen Sie das Vorgehen unbedingt mit Ihrem Arzt. Unter Umständen müssen Sie auch von Tabletten vorübergehend auf Insulin umsteigen, da der Blutzucker so besser kontrolliert werden kann.
Viel und regelmäßig trinken
In jedem Fall sollten Sie viel trinken, denn Fieber und hoher Blutzucker entziehen dem Körper Flüssigkeit. Zusätzlich sollten Sie regelmäßig mit speziellen Teststreifen den Azetonspiegel im Urin messen. Die Insulindosis muss vorsichtig angepasst werden. Besonders bei Magen-Darm-Infekten muss dabei mit Unterzuckerungen gerechnet werden, da die Nahrung nicht richtig verwertet wird. Allerdings wäre es verkehrt, auf Insulin zu verzichten, weil die Kohlenhydrate nicht aufgenommen oder erbrochen wurden. Denn wie bei jeder anderen fieberhaften Entzündung braucht der Organismus aufgrund der verminderten Insulinempfindlichkeit sogar vermehrt Insulin.
Das sollten Sie bei fieberhaften Infekten beachten:
- Viel trinken
- Regelmäßig den Blutzucker kontrollieren
- In Absprache mit dem Arzt die Medikamentendosis anpassen
- Azetonwert im Urin kontrollieren
In diesen Fällen sollte der Azetongehalt kontrolliert werden:
- Ohne Infektzeichen bei Blutzuckerwerten ab 300 mg/dl (16,8 mmol/l)
- Bei Fieber: bei Blutzuckerwerten ab 220 mg/dl (12,3 mmol/l)
- Bei Übelkeit und Erbrechen: unabhängig vom Blutzucker, da diese Beschwerden auf eine Ketoazidose hinweisen können.